Werner Mauss in der Internationalen Presse  

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Juwelenraub ist jetzt aufgeklärt

Wochenspiegel   12.07.2000

Der Hunsrücker Agent Werner Mauss und einer seiner spektakulärsten Fälle

Mauss: „Meine Ermittlungen jetzt bestätigt“.
 
Kreis (zen.) Der Überfall auf den Juwelier René Düe aus Hannover, nach 19 Jahren gibt es neue Erkenntnisse: jetzt wurden 10,8 Kilogramm Schmuck aus dem angeblichen Raub gefunden. Eine zentrale Rolle bei den damaligen Ermittlungen spielte 1982 der Hunsrücker Agent Werner Mauss, der als ziviler Mitarbeiter des BKA in den Fall eingeschaltet worden war. Er überführte in Zusammenarbeit mit einer Sonderkommission den Juwelier.

 

Rückblick: Nachdem der überfallene Juwelier René Düe blutend auf dem Boden seines Geschäfts gefunden worden war, hegte die Polizei den Verdacht, dass der Überfall fingiert worden sein könnte. Grund: Die angeblichen Räuber, zwei südländische Personen mit schwarzen Haaren, so berichteten Tatzeugen, hatten mit zwei Aktenkoffern das Geschäft verlassen.

Der gestohlene Schmuck umfasste aber 3400 Einzelstücke und wog über 40 Kilo. Wie sollte dies in zwei Aktenkoffern abtransportiert werden? Dafür hätten sicherlich drei Reisekoffer nicht ausgereicht. Warum war die Überwachungsanlage ausgeschaltet? Warum stand vor dem Überfall der Tresor offen? Fragen, die die Ermittler beschäftigten.

Die Polizei bildete eine Sonderkommission, zuerst durch die Stadtpolizei Hannover und später durch das LKA Niedersachsen. Ein Sonderstaatsanwalt leitete ein Verfahren wegen Versicherungsbetrugs gegen Juwelier Düe ein. Denn der edle Goldschmuck, der Düe eigens für eine Ausstellung von Kommissionären zur Verfügung gestellt worden war, war mit 13,2 Millionen Mark versichert.

Das Landeskriminalamt forderte damals den zivilen BKA-Mitarbeiter Werner Mauss. Mauss galt bei den Ermittlern in ganz Europa als Mann für schwierige Fälle, Unter dem Decknamen „Claude“ machte sich Mauss in Absprache mit dem LKA Niedersachsen an Juwelier Düe heran, um ihm die Vortäuschung eines Verbrechens nachzuweisen. Nach mehreren Monaten, wie Mauss heute sagt „vertrauensbildenden Maßnahmen“, glaubte René Düe seinem neuen Freund „Claude“. Düe sprach mit Mauss alias „Claude“ über seinen Überfall. Wegen des Ermittlungsdrucks der Polizei bat Düe zusammen mit seinem Schwager Achim B., dass ihm Mauss helfen sollte, eine falsche Spur zu legen, die einen Schmucklieferanten belasten sollte, behilflich sei.

Um seine Glaubwürdigkeit zu untermauern, ging Mauss auf seinen Vorschlag ein und flog nach New York. Düe fühlte sich sicher und brachte in einem großen Koffer, zwischen neuen Handtüchern versteckt, 15 markante, von ihm als geraubt gemeldete Schmuckstücke mit.

Für die Sonderkommission ein klares Indiz dafür, dass Düe den Überfall fingiert hatte. Das LKA griff zu, Düe wurde verhaftet und 1983 zu siebeneinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil wegen eines Verfahrensfehlers auf, Düe wurde später freigesprochen. Ein Teil des Beweises durfte nicht verwandt werden.

Doch für Agent Mauss wurde der Fall zum Albtraum. Im Untersuchungsausschuss passiert das, was für Geheimagenten „lebensgefährlich“ sein kann. Agent Mauss wurde enttarnt. Sein größtes Kapital, seine Identität preisgegeben. Ein erstes, zwar unscharfes Foto von ihm geht durch Deutschlands Presse. Und ein weiteres haftet ihm seitdem an, der Ruf, mit unsauberen Methoden zu arbeiten. Dieser Verdacht ist sicher seit letzter Woche im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen Düe aus der Welt.

Denn jetzt wurde bei Umbauarbeiten in Hannover 10,8 Kilogramm Goldschmuck entdeckt. Fein verpackt in elf Versandkartons. Gefunden wurde der Schmuck bei Renovierungsarbeiten, sorgfältig versteckt in der Vertäfelung der Zimmerdecke. Das prekäre daran: In dem Haus betrieb bis Anfang der 80er Jahre ein Juwelier eine Goldschmiede. Sein Name: Friedrich Düe, kein geringerer als der Vater von René Düe.

Für Agent Mauss eine späte Bestätigung: „Der Raub 1981 war fingiert, ich habe keine Fehler gemacht.“ Mauss erklärt: „Es ist für niemanden nachvollziehbar, dass ein anderer Täter als Düe im Haus seines Opfers den Schmuck in der Zimmerdecke versteckt.“
 


Mit freundlicher Genehmigung des Wochenspiegel SW Verlages
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